- Friedhof der St.-Matthias-Gemeinde (Berlin-Tempelhof)
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Der katholische St.-Matthias-Friedhof der Schöneberger Gemeinde St. Matthias liegt in der Röblingstraße 91 im Ortsteil Tempelhof des Bezirks Tempelhof-Schöneberg von Berlin. Er wurde 1892 auf einem Gebiet angelegt, das zur Gemeinde Mariendorf gehörte, 1920 aber an Tempelhof abgetreten wurde. Auf diesem Friedhof bestatteten insgesamt zwölf katholische Gemeinden.
Über den Friedhof verteilt finden sich einheitlich gestaltete Grabdenkmäler, die den Besucher an den Kreuzweg Jesu Christi erinnern. Sie werden nach Ablauf der Belegungsfristen nicht abgeräumt, sondern neu vermietet. Die Kreuzweg-Station Jesus wird in das Grab gelegt, derzeit belegt von der Familie Ernst, ist mit einem Relief von Wilhelm Haverkamp geschmückt, das sich in einer kleineren, kostengünstigeren Variante auch auf weiteren deutschen Friedhöfen erhalten hat.
Inhaltsverzeichnis
Gräber bekannter Persönlichkeiten
- (± = Ehrengrab des Landes Berlin)
- ± Eduard Bernoth (1892–1972), Kommunalpolitiker, Stadtältester von Berlin 1963
- Maximilian Beyer (1872–1937), katholischer Theologe
- Joseph Breitkopf-Cosel (1876–1926), Bildhauer, mit eigener Skulptur Letzte Zuflucht
- Joachim C. Fest (1926–2006), Historiker und Publizist
- ± Johannes Fest (1889–1960), Kommunalpolitiker, Stadtältester von Berlin 1960
- ± Klaus Dieter Friedrich (1930–2003), Politiker, Stadtältester von Berlin 1998, Bürgermeister von Steglitz
- August Froehlich (1891–1942), katholischer Priester, Pfarrer, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Märtyrer
- Dorothee Goebeler (1867–1945), Schriftstellerin, 35 Bücher
- ± Johann Baptist Gradl (1904–1988), Politiker, Ehrenbürger von Berlin
- Peter Hille (1854–1904), Dichter
- Valentin Anton Kielinger (1901–1969), Jurist, Politiker
- Erich Klausener (1885–1934), Vorsitzender der Katholischen Aktion, im Zuge des Röhm-Putsches ermordet
- Johannes Kleineidam (1935–1981), Weihbischof von Berlin
- Richard Knötel (1857–1914), Historienmaler (eingeebnet?)
- Wolfgang Kühne (1905–1969), Schauspieler, Regisseur, Übersetzer
- ± Johannes Müller (1905–1992), Politiker, Stadtältester von Berlin 1986
- Emil Palm (1896-1963) Komponist
- Johannes Pinsk (1891–1957), katholischer Theologe und Pfarrer von Mater Dolorosa
- Louis Schaurté (1851–1937), „Altmeister“ des Berliner Gaststättengewerbes
- Peter Schulze-Rohr (1926–2007), Regisseur und Drehbuchautor
- Reinhard Schwarz-Schilling (1904–1985), Komponist
- Engelbert Seibertz (1856–1929), Architekt der Schöneberger St. Matthias-Kirche (Grab eingeebnet)
- Margarete Sommer (1893–1965), Sozialarbeiterin, Gerechte unter den Völkern
- Peter Spahn (1846–1926), Politiker, Oberlandesgerichtsrat, Staatsminister
- Carl Thiel (1862–1939), Kirchenmusiker
- Johannes Vehlow (1889–1958), Grabspruch: „Ein Leben für die königliche Wissenschaft“
- Ludwig Vordermayer (1868–1933), Bildhauer
Bildergalerie
- Sankt-Matthias-Friedhof
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Grab des Bildhauers Ludwig Vordermayer
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Wilhelm Haverkamp:
XIV. Kreuzwegstation –
Der Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt, 1909
St. Fideliskirche
Auf dem Friedhof wurde in den Jahren 1926–1927 auf Veranlassung des damaligen Pfarrers von St. Matthias, Clemens August Graf von Galen, eine Kirche errichtet. Die bei zwei Bombenangriffen im März und August 1943 zerstörte (St. Fidelis-)Kirche wurde 1951 in veränderter Form wiedererrichtet.[1]
In diesem Gebäude befindet sich die "alte" Orgel von St. Matthias, die 1958 durch eine große Seifert-Orgel ersetzt wurde.[2]
I Hauptwerk C–c4 1. Prinzipal 8′ 2. Rohrflöte 8′ 3. Viola di Gamba 8′ 4. Oktave 4′ 5. Spitzflöte 4′ 6. Nazard 22/3′ 7. Waldflöte 2′ 8. Terz 13/5′ 9. Mixtur III-IV 11/3′ 10. Holzregal 8′ Tremulant II Schwellwerk C–c4 11. Bourdon 16′ 12. Holzprinzipal 8′ 13. Salcional 8′ 14. Voix celeste 8′ 15. Flauto amabile 4′ 16. Rauschpfeife II 22/3′ 17. Englisch Horn 16′ 18. Oboe 8′ Tremulant Pedal C–f1 19. Subbass (Nr. 11) 16′ 20. Offenbass (Nr. 12) 8′ 21. Salicetbass (Nr. 13) 8′ 22. Flauto amabile 4′ 23. Rauschpfeife II 22/3′ 24. Englisch Horn 16′ 25. Oboe 8′ - Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
- Superoktavkoppeln: II/I, II/P
- Spielhilfen: Kollektivtritt "Choralforte" (an, ab)
Weblinks
Commons: Friedhof der St. Matthiasgemeinde (Berlin-Tempelhof) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Der Friedhof St. Matthias
- Sankt-Matthias-Friedhof auf der Website der Gemeinde Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur St-Fidelis-Kirche
- ↑ Zur Geschichte der Fidelisorgel
52.45424313.363406Koordinaten: 52° 27′ 15″ N, 13° 21′ 48″ OKategorien:- Friedhof nach Patronat
- Friedhof im Bezirk Tempelhof-Schöneberg
- Berlin-Tempelhof
- Disposition einer Orgel
- (± = Ehrengrab des Landes Berlin)
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