- Walther Wolfgang von Goethe
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Walther Wolfgang von Goethe (* 9. April 1818; † 15. April 1885) war ein deutscher Kammerherr und Komponist. Er war ein Enkel und der letzte lebende Nachfahre Johann Wolfgang von Goethes.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Walther Wolfgang von GoetheGoethe war das älteste Kind des August und der Ottilie von Goethe. Ihm zu Ehren dichtete sein Großvater am 9. April zu seiner Geburt das „Wiegenlied dem jungen Mineralogen“, dem sein späterer Lebensweg jedoch nicht gerecht wurde.[1] Immer schwächlich, wuchs er auf, ohne eine öffentliche Schule zu besuchen. Ersten Musikunterricht erhielt er erst mit fünfzehn Jahren beim Weimarer Kapellmeister Karl Eberwein, der auch Goethegedichte vertont hat.[1] Später unterrichtete Felix Mendelssohn Bartholdy ihn am Klavier, da er ein ausgesprochenes musikalisches Talent zeigte. Er errang später aber weder im Lied noch in der Oper Erfolge und trug schwer unter der Last seines Namens. 1825 erhielt er durch den Weimarer Stadtrat gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder Wolfgang Maximilian auf ewige Zeit das Bürgerrecht der Residenzstadt Weimar verliehen.[2]
Vor allem er war es, der sich dem Ansinnen des Deutschen Bundes widersetzte, 1842 das Weimarer Goethehaus und den Nachlass des Dichters für die Nation zu erwerben. Er wohnte meistens in der Mansarde des Goethehauses. 1859 wurde er zum Freiherrn ernannt.
Goethes Enkel 1838 im Juno-Zimmer des Goethehauses in Weimar; Walther links am Streicher-Flügel sitzend, Wolfgang Maximilian stehend, Alma rechts im HintergrundTod und Vermächtnis
Goethe starb auf einer Reise in Leipzig. Das Erbe seines Großvaters – insbesondere Goethes Wohnhaus in Weimar, dessen Bibliothek und dessen umfangreiche Sammlungen – war durch sein Testament vom 24. September 1883 für den Fall seines Todes dem Staat Sachsen-Weimar-Eisenach zugewiesen worden, was die Entstehung des Goethe-Nationalmuseums ermöglichte.
Goethe war der letzte Nachkomme des Dichters und hatte wie sein Bruder Wolfgang Maximilian und seine Schwester Alma keine Nachkommen. Auf seinem Grab steht:
„Mit ihm erlosch Goethes Geschlecht, dessen Name alle Zeiten überdauert.“
Nachleben
Sigrid Damm hat in dem 2007 erschienenen Roman Goethes letzte Reise eine Reise Johann Wolfgang von Goethes mit seinen Enkeln Walther und Wolfgang nach Ilmenau im Jahre 1831 verarbeitet.
Heute lagern von und über Goethe in diversen Archiven einige Kompositionen und Handschriften. Die Walther von Goethe Foundation des Berliner Konzeptkünstlers Wolfgang Müller gibt die „Schriften der Walther von Goethe Foundation“ heraus.
Werke (Auswahl)
- Anselmo Lancia. Oper, in Stettin
- Alessandro Stradella. Oper
Literatur
- Hartmut Schmidt, Irmgard Kräupl-Mohamed: Walther von Goethe zum 100. Todestag am 15.4.1985. Schrift Nr. 43, Goethe-Museum Düsseldorf 1985, o. ISBN
- Wolfgang Vulpius: Walther Wolfgang von Goethe und der Nachlass seines Großvaters. Band 14 der Reihe Beiträge zur Deutschen Klassik der Kultureinrichtung Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar. Herausgegeben von Helmut Holtzhauer und Karl-Heinz Klingenberg. 238 S., sechs schwarzweiße Abbildungen. Arion Verlag, Weimar 1963, ohne ISBN−Angabe
Einzelnachweise
- ↑ a b Die Warte, Supplement des Luxemburger Wort, 13. Januar 2011, Seite 7-10
- ↑ Karl Robert Mandelkow: Goethes Briefe. Hamburger Ausgabe in vier Bänden. Bd. 4: Briefe der Jahre 1821-1832. 2., durchgesehene Auflage. Christian Wegner Verlag, Hamburg 1976, S. 575
Weblinks
Commons: Walther Wolfgang von Goethe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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