- Sprietsegel
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Sprietsegel in BangladeschRömisches Schiff mit Sprietsegel (3. Jh. n. Chr.); Spiere (links) großteils vom Segel verdeckt.Steinhuder Torfkahn mit Sprietsegel
Als Sprietsegel werden viereckige Segel eines Schiffes oder Bootes bezeichnet, die durch eine Spiere, ein Rundholz, diagonal vom Schiffsmast abgespreizt werden.
Wie alle in Längsrichtung des Schiffes angeschlagene Segel gehören Sprietsegel zu den Schratsegeln. Die Stange, an der sie aufgespannt werden, heißt Spriet, deren aufragendes Endstück Piek. Die vier Kanten (Lieken) des Segels sind Ober-, Achter-, Unter- und Vorliek benannt, die Ecken heißen Kopf, Hals, Schothorn und Spriethorn oder Piek.[1]
Das Sprietsegel wurde und wird in verschiedenen Gegenden der Welt eingesetzt. In westlichen Ländern findet es sich heutzutage noch auf kleineren Dinghies und Sportjollen, insbesondere dem Optimist (Opti), Verwendung. Das Fall, mit dem im Optimist auch die Spannung auf das Segel eingestellt wird, heißt Sprietfall.
Historische Schiffstypen, auf denen Sprietsegel Verwendung fanden, waren neben vielen Fischerbooten die seegehenden Quasen und die Bojer. Verwendung findet das Sprietsegel auch auf in Südschweden verbreiteten Blekingebooten. Auch kleinere Arbeits- und Transportschiffe auf Binnengewässern, wie der Steinhuder Torfkahn, besaßen eine Spriettakelung, bei der das Sprietsegel das Haupt- oder Großsegel darstellt.
Eine Sonderform des Sprietsegels ist das Spreizgaffelsegel auf Spreizgaffelketschen und Spreizgaffelschonern. Es ist an einer Spreizgaffel angeschlagen, die zwischen zwei Masten geführt wird. Die Spreizbesegelung ist auch in der Südsee verbreitet und wird dort mittels Krummgaffeln gehalten.
Inhaltsverzeichnis
Siehe auch
Portal:Segeln – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Segeln
Literatur
- Schult, Joachim: Segler-Lexikon. Bielefeld: Delius Klasing, (9. Aufl.) 1994, ISBN 3-87412-103-8
Weblinks
Commons: Sprietsegel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Schult, Joachim: Segler-Lexikon. Stichworte: Sprietsegel und Spriettakelung, S. 483
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